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(BIAJ) Vorläufige "Erfolgsquote" 70,6 Prozent - oder doch nur 54,0 Prozent? In der Antwort des Bremer Senats vom 16. Dezember 2014 auf Frage 6 der Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum schulischen Übergangssystem im Land Bremen vom 28. Oktober 2014 heißt es u.a.:

„Im Schuljahr 2013/14 beendeten nach vorläufigen noch nicht endgültig plausibilisierten Daten 70,6% (in Zahlen 678) der zum Schuljahresbeginn übergegangenen Schülerinnen und Schüler diese Bildungs­maßnahme erfolgreich.“ (Bremische Bürgerschaft, Drucksache 18/1683 (Landtag), 16. Dezember 2014)

Trifft diese Antwort auf die Frage 6 zu? (Nachtrag: siehe Antwort des Parlamentsreferenten der Senatorin für Bildung und Wissenschaft vom 15. Januar 2015 unten)

Laut Tabelle in der Antwort auf Frage 6 haben im Land Bremen die genannten 678 Schülerinnen und Schüler das schulische Übergangssystem erfolgreich durch­laufen. Aber entspricht dies einer „Erfolgsquote“ von 70,6 Prozent, wie es in der Antwort des Bremer Senats auf Frage 6 heißt?

In der Antwort auf Frage 5 werden folgende Zahlen zu den Übergangen aus allgemeinbildenden Schulen nach dem Schuljahr 2012/13 in das schulische Übergangssystem im Schuljahr 2013/14 ge­nannt: 1.255 im Land Bremen, davon 960 in der Stadt Bremen und 295 in Bremerhaven.

Die in der Antwort auf Frage 6 genannten 678 Schülerinnen und Schüler im Land Bremen entsprächen einem (dort genannten) Anteil von 70,6 Prozent an 960 Schülerinnen und Schülern. Bei den 960 Schülerinnen und Schülern handelt es sich aber, anders als bei den 678 Schülerinnen und Schülern, nur um die Schülerinnen und Schüler in der Stadt Bremen.

Wenn sich die in Frage 6 genannte Zahl von 678 erfolgreichen Schülerinnen und Schüler tatsächlich auf das Land Bremen bezieht, müsste die in der Antwort auf Frage 6 genannte „Erfolgsquote“ nicht 70,6 Prozent sondern 54,0 Prozent (678 von 1.255) lauten.

Um eine Richtigstellung („endgültige Plausibilisierung“) wird gebeten.

Anmerkung: Die gesamte Drucksache 18/1683 vom 16. Dezember 2014 finden Sie hier: Download.

Bremen, 22. Dezember 2014

Paul M. Schröder
Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung
und Jugendberufshilfe (BIAJ – www.biaj.de)


Nachtrag: Am 15. Januar 2015 teilte der Parlamentreferent der Senatorin für Bildung und Wissenschaft per eMail mit, dass man "den Zuständigen veranlasst" hat, "den von Ihnen behaupteten Fehler zu überprüfen." Das Ergebnis: "Hierzu kann ich Ihnen nun mitteilen, dass die Prozentangabe „70,6%“ tatsächlich nicht zutreffend ist und es stattdessen wie von Ihnen behauptet „54,0%“ heißen muss. Die in der Klammer angegebene Zahl (678) ist hingegen richtig.“ Und: "Wir haben hierüber die bildungspolitischen Sprecher der Fraktionen der Bremischen Bürgerschaft informiert und um entsprechende Berücksichtigung bei ihren Unterlagen gebeten."