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(BIAJ) Zur amtlichen „Willkommenskultur“, insbesondere für das amtliche „Willkommen“ Minderjähriger, gehört nicht selten die Erfassung als TV, genauer NDTV, in der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). In 2015 wurden in der Stadt Bremen 2.951 sogenannte „Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU“ (Straftatenschlüssel 725000) polizeilich registriert („erfasste Fälle“) und 2.766 „Tatverdächtige“ (TV) ermittelt, darunter 2.759 (99,7 Prozent) „nichtdeutsche Tatverdächtige“ (NDTV). 2.851 dieser „Straftaten“ wurden aufgeklärt. Die „Aufklärungsquote“ (AQ) betrug 96,6 Prozent. (siehe dazu den Vergleich mit dem amtlichen „Straftatenschlüssel 890000“; unten (1))

Von den 2.766 ermittelten „Tatverdächtigen“ bei den sogenannten „Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU“ in 2015 waren 1.515 (54,8 Prozent) Minderjährige (unter 18 Jahre alt), ausschließlich „nichtdeutsche Tatverdächtige“ (NDTV).

Ein Jahr zuvor (2014) waren von den 1.031 ermittelten „Tatverdächtigen“ bei 1.250 erfassten „Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU“ 336 (32,6 Prozent) Minderjährige (unter 18 Jahre alt). Der Vorjahresvergleich (2015-2014) zeigt zudem: Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen bei den sogenannten „Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU“ ist gegenüber 2014 um 168,3 Prozent (1.735) gestiegen. Überdurchschnittlich stark nahm die Zahl der minderjährigen „Tatverdächtigen“ bei diesen „Straftaten“ (Straftatenschlüssel 725000) zu: sie stieg um 350,9 Prozent (1.179), von 336 in 2014 auf 1.515 in 2015.

Die Aufnahme von überwiegend minderjährigen Ausländerinnen und Ausländern in die Kriminalstatistik wegen sogenannter „Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU“ stellt eine besondere Seite der „amtlichen Willkommenskultur“ dar: dieBegrüßung als Tatverdächtiger oder Tatverdächtige“ in der polizeilichen Kriminalstatistik (PKS).

Welche Lebensperspektiven diesen in der PKS erfassten, überwiegend minderjährigen „Tatverdächtigen“ bei "Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU“ in der Stadt Bremen angeboten werden, geht aus der Berichterstattung über die PKS nicht hervor. Auch die bei Erreichen der Volljährigkeit (oder bereits vorher) zu erwartenden „Gesamtschutzquoten“, die „Bleibeperspektiven“ (unabhängig von begangenen oder nicht begangenen Straftaten), bleiben im Zusammenhang mit der Vorstellung des PKS unerwähnt. (2) (BIAJ, Stand: 4. März 2016)
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(1) Zum Vergleich
: Die AQ der anderen 74.027 Straftaten (Straftatenschlüssel 890000) betrug 45,2 Prozent. Ein „positiver Nebeneffekt“: Die hohe AQ der sogenannten „Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl-und das Freizügigkeitsgesetz/EU“ hebt die AQ der 76.978 „Straftaten insgesamt“ auf 47,2 Prozent. Ein „negativer Nebeneffekt“: der Anstieg der „Straftaten insgesamt“ im Vergleich zum Vorjahr, wird durch Einbeziehung der „Straftaten gegen das Aufenthalts-, das Asyl-und das Freizügigkeitsgesetz/EU“ von 4,9 Prozent (von 69.531 auf 74.027 gemäß Straftatenschlüssel 890000) auf 8,8 Prozent (von 70.781 auf 76.978) hochgerechnet. Diese 8,8 Prozent werden dann auch z.B. vom Weser-Kurier (auf Seite 1) genannt. #
(2) Im Zusammenhang mit der PKS von Interesse: BIAJ-Kuzmitteilung vom 14. Februar 2016: http://biaj.de/archiv-materialien/724-40-prozent-folgetaten-die-quelle-die-gesamtschutzquoten-und-die-abschiebedrohungen.html . #