BAMF-Asylentscheidungen und Asylanträge bis Oktober 2023 – „mehr aus der Türkei als aus ganz Afrika“
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(BIAJ) Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurden von Januar bis Oktober 2023 insgesamt 267.384 Asylerstanträge gestellt, 107.715 (67,5 Prozent) mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (Januar bis Oktober 2022). (siehe Spalten 5, 8 und 11 in BIAJ-Tabelle, Seite 1) Nach bekannter Staatsangehörigkeit der Asylsuchenden betrachtet: 27,9 Prozent (30.068) des vom BAMF registrierten Anstiegs der Asylerstanträge um 107.715 im Vorjahresvergleich entfiel auf Asylsuchende aus der Türkei, einem Nato-Mitgliedstaat (sog. „Wertegemeinschaft“). Auf Europa insgesamt (mit Türkei) entfiel ein Anteil von 32,4 Prozent (34.853) des vom BAMF registrierten Anstiegs der Asylerstanträge. Im Vergleich dazu entfiel ein Anteil von nur 11,4 Prozent (12.316) des vom BAMF registrierten Anstiegs auf 50 afrikanische Staaten. (zu den absoluten Veränderungen im Vorjahresvergleich siehe Spalte 8 in BIAJ-Tabelle, Seite 1) Und auch die Gesamtzahl der von Januar bis Oktober 2023 gestellten Asylerstanträge aus Europa (mit Türkei) übertraf mit 59.962 (darunter 45.086 mit türkischer Staatsangehörigkeit) die Gesamtzahl der Asylerstanträge von Asylsuchenden mit der Staatsangehörigkeit eines Staates in Afrika (30.763) erheblich - nahezu 50 Prozent mehr Asylerstanträge aus der Türkei als aus ganz Afrika.
Zu den BAMF-Asylentscheidungen und Asylanträgen siehe die gesamten BIAJ-Materialien vom 08. November 2023 mit drei Tabellen und drei Abbildungen zur Entwicklung (u.a. der "Gesamtschutzquote" und der "Anerkennungsquote") seit 2014: Download_BIAJ20231108 (PDF: sechs Seiten – Auszug – eine BIAJ-Tabelle, Seite 1 - siehe unten)
* Am 10. November 2023 wurden drei Tabellen zu den Asylentscheidungen von Januar bis Oktober 2023 nach Herkunftsländern (Staatsangehörigkeit) angefügt. (A1 sortiert nach Asylentscheidungen; A2 sortiert nach "positiven Asylentscheidungen"; A3 sortiert nach Ablehnungen - Maximum: Staatsangehörigkeit Türkei mit 11.121 Ablehnungen von 48.737 Ablehungen von Januar bis Oktober 2023 insgesamt.
Anhang vom 26. Oktober 2023: "Die wunderbar terminierte Reise des Vizekanzlers Robert Habeck in die Türkei – und eine Vermutung" ... zum "Rückführungspaket" (hier - PDF: eine Seite)
Insolvenzgeld-Ausgaben 2023: Mehr als eine Milliarde Euro in den ersten zehn Monaten
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(BIAJ) In den 12 Monaten von November 2022 bis Oktober 2023 wurden von der Bundesagentur für Arbeit (BA) für das umlagefinanzierte Insolvenzgeld 1,177 Milliarden Euro ausgegeben, darunter 1,073 Milliarden Euro von Januar bis Oktober 2023. (siehe BIAJ-Abbildung „Insolvenzgeld: Ausgaben - 2007 bzw. 2016 bis Oktober 2023“)
In den ersten zehn Monaten 2023 wurde 149,8 Prozent (643,4 Millionen Euro) mehr für das Insolvenzgeld ausgegeben als von Januar bis Oktober 2022 und auch wesentlich mehr als in den ersten zehn Monaten der Jahre von 2010 bis 2019 und 2021. Und von Januar bis Oktober 2023 wurde auch geringfügig mehr für das Insolvenzgeld ausgegeben als die 1,069 Milliarden Euro in den ersten10 Monaten des ersten „Corona-Jahres“ 2020.
Die Ausgaben in den ersten zehn Monaten 2023 übertrafen die Gesamtausgaben im Vorjahr (2022: 534,0 Millionen Euro) um 538,8 Millionen Euro bzw. um 100,9 Prozent. Und: In den ersten zehn Monaten wurden bereits 172,8 Millionen Euro mehr für das Insolvenzgeld ausgegeben als die im BA-Haushalt 2023 für das gesamte Haushaltsjahr veranschlagten 900 Millionen Euro.
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Arbeitslosengeld-Ausgaben 2012 bis Oktober 2023
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(BIAJ) In den 12 Monaten von November 2022 bis Oktober 2023 wurden von der Bundesagentur für Arbeit für das beitragsfinanzierte Arbeitslosengeld (SGB III) insgesamt 18,298 Milliarden Euro ausgegeben – gemessen an den in diesen 12 Monaten durchschnittlich registrierten 2,579 Millionen Arbeitslosen rechnerisch 591,22 Euro pro Monat. (1) Im Haushalt 2023 der Bundesagentur für Arbeit sind für das beitragsfinanzierte Arbeitslosengeld 18,011 Milliarden Euro (1) veranschlagt.
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Aus der Statistik über den Ausbildungsmarkt: Betriebliche Berufsausbildungsstellen und einmündende Bewerber_innen – Berichtsjahre 2019/20 bis 2022/23
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(BIAJ) Berichtsjahr 2022/2023 (01. Oktober 2022 bis 30. September 2023): 422.059 gemeldete Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen insgesamt, 0,1 Prozent (341) weniger als ein Jahr zuvor (Veränderungsraten im Ländervergleich: von +2,7 Prozent in HE bis -7,2 Prozent in HH) bzw. 10,8 Prozent (50.922) weniger als drei Jahre zuvor (von +4,7 Prozent in BE bis -22,8 Prozent in HH).
201.615 einmündende Bewerberinnen und Bewerber*, 1,5 Prozent (2.931) mehr als ein Jahr zuvor (von +7,3 Prozent in RP bis -8,9 Prozent in HH) bzw. 6,7 Prozent (14.541) weniger als drei Jahre zuvor (von +13,3 Prozent in BE bis -20,1 in HH).
528.666 gemeldete betriebliche Berufsausbildungsstellen (1), 0,1 Prozent (369) mehr als ein Jahr zuvor (von +8,1 Prozent in HH bis -5,2 Prozent in MV) bzw. 1,6 Prozent (8.446) mehr als drei Jahre zuvor (von +16,2 Prozent in HB bis ‑6,0 Prozent in MV).
455.222 rechnerisch besetzte (oder stornierte) betriebliche Berufsausbildungsstellen, 0,9 Prozent (4.207) mehr als ein Jahr zuvor (von +9,4 Prozent in HH bis -4,8 Prozent in MV) bzw. 1,1 Prozent (5.050) weniger als drei Jahre zuvor (+15,9 Prozent in TH bis ‑7,3 Prozent in RP).
443 einmündende Bewerberinnen und Bewerber* pro 1.000 rechnerisch besetzte Berufsausbildungsstellen (von 582 in SN bis 288 in HH), 2,4 Prozent (10) mehr als ein Jahr zuvor bzw. 5,7 Prozent (27) weniger als drei Jahre zuvor.
Siehe dazu den Auszug aus der BIAJ-Tabelle und die BIAJ-Abbildung unten. Zu den entsprechenden Daten aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) über den Ausbildungsmarkt in den Ländern und in den beiden bremischen Städten (Bremen und Bremerhaven) in den Berufsberatungsjahren 2019/20 bis 2022/23 siehe hier: Download_BIAJ20231103 (PDF: vier Seiten)
* „Einmündende Bewerberinnen/Bewerber nehmen im Laufe des Berichtsjahres oder später eine Ausbildung auf.“ (Statistik der BA)
Arbeitsuchende, Arbeitslose, erwerbsfähige Leistungsberechtigte: Ländervergleich Oktober 2023 (mit bremischen Städten)
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(BIAJ) Oktober 2023 (Stichtag 12.10.) 4,431 Millionen Arbeitsuchende – darunter: 2,607 Millionen registrierte Arbeitslose, davon 861.000 bei den Agenturen für Arbeit und 1,746 Millionen bei den Jobcentern. 165.000 (6,7 Prozent) mehr registrierte Arbeitslose als im Oktober 2022 – 97.000 mehr bei den Agenturen für Arbeit und 68.000 mehr bei den Jobcentern. (siehe Tabellen 1, 2 und 3). (1) 110.000 (8,5 Prozent) mehr arbeitslose Männer, 55.000 (4,7 Prozent) mehr arbeitslose Frauen als im Oktober 2022. (siehe Tabelle 4)
Im Ländervergleich reichten die Veränderungsraten (Vorjahresvergleich) bei den registrierten Arbeitslosen insgesamt von +3,4 Prozent in Sachsen-Anhalt (ST) bis +11,2 Prozent in Hamburg (HH). (Land Bremen: +5,0 Prozent; Stadt Bremen: +3,8 Prozent; Bremerhaven: +9,2 Prozent; siehe Tabellen 1 und 7)
Die Veränderungsraten (Vorjahresvergleich) bei den registrierten arbeitslosen Frauen reichten im Ländervergleich von +0,9 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern (MV) bis +12,3 Prozent in Hamburg (HH). (siehe Tabelle 4, Seite 6)
Die Veränderungsraten (Vorjahresvergleich) bei den registrierten Arbeitslosen im Alter von unter 25 Jahren reichten im Ländervergleich von -0,8 Prozent im Land Bremen (HB) bis +20,5 Prozent in Sachsen (SN). (siehe Anhang, Seite 10)
3,911 Millionen erwerbsfähige Leistungsberechtigte (ELB - SGB II - Hartz IV), 2,1 Prozent (79.000) mehr als im Oktober 2022. Die Veränderungsraten (Vorjahresvergleich) bei den ELB reichten im Ländervergleich von ‑1,2 Prozent in Sachsen-Anhalt (ST) bis +4,9 Prozent in Baden-Württemberg (BW).
Zum Länder- und Rechtskreisvergleich (insgesamt, SGB III und SGB II) im Oktober 2023 und Oktober 2022 - Arbeitsuchende (darunter registrierte Arbeitslose, differenziert nach Geschlecht) und erwerbsfähige Leistungsberechtigte - siehe die BIAJ-Kurzmitteilung (PDF) vom 02. November 2023 mit bremischer Ergänzung und u25-Anhang auf Seite 10: Download_BIAJ20231102 (zwei Text- und acht Tabellenseiten; bremische Städte auf Seite 9)
(1) wg. Rundung im Text auf 1.000 können Rundungsdifferenzen bei Summenbildung auftreten