Sozialversicherungspflichtig beschäftigte Bremerinnen und Bremer (Ende 2010: Städte, Land)
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Ende 2010 waren in der Stadt Bremen 49,9 Prozent der Männer und 44,9 Prozent der Frauen im Alter von 15 bis unter 65 Jahren sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In der Stadt Bremerhaven waren dies lediglich 48,0 Prozent der Männer und 41,9 Prozent der Frauen im entsprechenden Alter. (Land Bremen: Männer 49,6 Prozent, Frauen 44,4 Prozent; jeweils einschließlich der in der Beschäftigungsstatistik weiter gezählten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Freistellungsphase der Altersteilzeit)
Wie sich dies in den einzelnen Altersgruppen darstellt, ist den drei BIAJ-Tabellen (Stadt Bremen, Bremerhaven, Land Bremen) zu entnehmen: Download
Anmerkung: Die im heutigen Weser-Kurier (23. September 2011, S. 15) unter der Überschrift "Ungenutzte Potentiale" berichtete Quote - "43,5 Prozent der Bremer Frauen sind berufstätig." - ist irreführend. Berufstätig bzw. erwerbstätig (wenn auch zum Teil nur geringfügig und nicht selten mit geringem Einkommen) sind neben den sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen auch die Selbständigen, die Beamtinnen, die ausschließlich geringfügig entlohnten Beschäftigten und die mithelfenden Familienangehörigen. (Erwerbstätige im Sinne der amtlichen Statistik sind zudem die geförderten Beschäftigten in Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante alias "Ein-Euro-Jobs")
Armutsgefährdungsquoten nach Geschlecht im Bund und den Ländern: 2005 bis 2010
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Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat heute (22.09.2011) die im Rahmen des Projekts „Sozialberichterstattung der amtlichen Statistik“ auf Basis des Mikrozensus für das Jahr 2010 berechneten Armutsgefährdungsquoten veröffentlicht.
Bayern erstmals auf Rang 1
Im Positiv-Ranking reichen die Armutsgefährdungsquoten der Bevölkerung insgesamt von 10,8 Prozent in Bayern (erstmals im Beobachtungszeitraum Rang 1), und 11,0 Prozent in Baden-Württemberg (erstmals im Beobachtungszeitraum nicht Rang 1 sondern Rang 2) bis 21,1 Prozent in Bremen (Rang 15) und 22,4 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern (Rang 16, wie in allen Jahren des Beobachtungszeitraums).
Armutsgefährdung der weiblichen Bevölkerung: Nur noch in Berlin kleiner als die der männlichen Bevölkerung
Nur noch in Berlin lag 2010 nach den Berechnungen der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder die Armutsgefährdungsquote der weiblichen Bevölkerung unter der Armutsgefährdungsquote der männlichen Bevölkerung. (w: 18,2%; m: 20,3%)
Das Land Bremen war bis 2009 das einzige westdeutsche Land, in dem die Armutsgefährdungsquote der weiblichen Bevölkerung im Beobachtungszeitraum immer unter der Armutsgefährdungsquote der männlichen Bevölkerung lag. Im Jahr 2010 wurde auch hier für die weibliche Bevölkerung (21,5%) eine höhere Armutsgefährdungsquote ermittelt als für die männliche Bevölkerung (20,6%).
Hamburg von Rang 9 (2005) auf Rang 4 (2010)
Während sich die Armutsgefährdungsquote in Brandenburg im Vergleich 2005-2010 absolut am deutlichsten positiv verändert hat (um 2,9 Prozentpunkte von 19,2% auf 16,3%) ist dies im Positiv-Ranking der Länder die Freie und Hansestadt Hamburg. Sie stieg von Rang 9 (2005) auf Rang 4 (2010).
Die gesamte BIAJ-Kurzmitteilung vom 22. September 2011 finden Sie hier: Download
Geringfügig entlohnte Beschäftigte im Alter von 65 Jahren und älter (Ende 2003 bis Ende 2010)
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Die Falschmeldung, ausgehend von einer falschen Antwort des Staatssekretärs im Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMAS), Andreas Storm, verbreitete sich schnell: „Rund 660.000 Rentner müssen nebenher jobben“, „3,9 Prozent“ der Bevölkerung im gesetzlichen Rentenalter (65 Jahre und älter). In der BIAJ-Kurzmitteilung vom 6. September 2011 (hier) wurde auf die Fehler aufmerksam gemacht. Eine Presseinformation des BMAS, die die von den Medien weit verbreiteten falschen Zahlen korrigiert, blieb (nach unserem Kenntnisstand) bisher aus.
Die kleine Auswertung der Daten zur geringfügig entlohnten Beschäftigung (Statistik der Bundesagentur für Arbeit) und zur Bevölkerungsentwicklung (Statistisches Bundesamt) durch das Bremer Institut für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe (BIAJ) zeigt, wie sich die geringfügig entlohnte Beschäftigung ("Minijobs") im gesetzlichen Rentenalter (65 Jahre und älter), differenziert nach Altersgruppen (65 bis unter 70 Jahre; 70 bis unter 75 Jahre; 75 Jahre und älter) und Geschlecht, von Ende 2003 bis Ende 2010 in der Bundesrepublik Deutschland entwickelt hat.
In der Altersgruppe 65 bis unter 70 Jahre waren 9,1 Prozent, in der Altersgruppe 70 bis unter 75 Jahre 5,3 Prozent, und in der Altersgruppe 75 Jahre und älter 1,4 Prozent (der Bevölkerung in der entsprechenden Altersgruppe) geringfügig entlohnt beschäftigt. ("Minijobber" und "Minijobberinnen")
Die gesamte BIAJ-Kurzmitteilung vom 21. September 2011 finden Sie hier: Download
SGB II-Eingliederungstitel 2011: Ausgaben im ersten und zweiten Drittel (Bund, Länder; ohne zkT)
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Den Jobcentern wurden für das Haushaltsjahr 2011 vom Bund insgesamt 4,659 Milliarden Euro für SGB II-"Leistungen zur Eingliederung" zugewiesen, darunter 4,009 Milliarden Euro an die gemeinsamen Einrichtungen (gE) und die mit getrennter Aufgabenwahrnehmung. Von diesen 4,009 Milliarden Euro wurden in den ersten acht Monaten dieses Jahres (66,6% des Haushaltsjahres) 2,224 Milliarden Euro (55,5%) für SGB II-"Leistungen zur Eingliederung" ausgegeben, 1,131 Milliarden Euro (28,2%) im ersten Drittel und 1,093 Milliarden Euro (27,3%) im zweiten Drittel des Haushaltsjahres. In Bremen (Land) wurden in den ersten acht Monaten des laufenden Haushaltsjahres 64,4 Prozent und in Sachsen-Anhalt 62,4 Prozent der zugewiesenen Mittel für SGB II-"Leistungen zur Eingliederung" ausgegeben, im Saarland dagegen lediglich 49,9 Prozent und in Bayern sogar nur 47,2 Prozent.
Die Abrechnungsergebnisse der ersten acht Monate zeigen: Auch im laufenden Haushaltsjahr werden die Ausgaben für SGB II-"Leistungen zur Eingliederung" deutlich unter dem für diesen Zweck zugewiesenen Mittelvolumen liegen. Dies stellt sich jedoch von Land zu Land und (hier wegen fehlender Daten nicht dargestellt) von Jobcenter zu Jobcenter höchst unterschiedlich dar. (vgl. dazu 2010: hier)
In drei Tabellen (jeweils drei Seiten) ist dargestellt, wieviel von den Jobcentern im Bund und den einzelnen Ländern (immer ohne die zugelassenen kommunalen Träger alias Optionskommunen) für SGB II-"Leistungen zur Eingliederung" ausgegeben wurde und für welche (ausgewählte) Leistung. So wurden z.B. in den ersten acht Monaten des Jahres 2011 insgesamt 373,1 Millionen Euro für Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante (Ein-Euro-Jobs; ohne die Ausgaben für das weiter gezahlte Arbeitslosengeld II) ausgegeben, 16,7 Prozent der geleisteten Ausgaben in Höhe von 2,234 Milliarden Euro insgesamt. Im ersten Drittel betrug dieser Anteil 15,3 Prozent im zweiten Drittel 18,2 Prozent. Die Ausgaben für die geförderte sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante, ABM Restabwicklung und Beschäftigungszuschuss) betrugen in den ersten acht Monaten insgesamt 350,5 Millionen Euro, 15,7 Prozent der geleisteten Ausgaben. Im ersten Drittel betrug dieser Anteil 17,2 Prozent, im zweiten Drittel nur noch 14,1 Prozent - insbesondere wegen der deutlich sinkenden Ausgaben für den Beschäftigungszuschuss (BEZ).
Die drei BIAJ-Tabellen finden Sie hier (vor voreiligen Schlussfolgerungen wird gewarnt):
1. Erstes Drittel (Januar bis April) 2011: Download1
2. Zweites Drittel (Mai bis August) 2011: Download2
3. Erstes und Zweites Drittel (Januar bis August) 2011: Download3
Hinweis (18. Oktober 2011): Eine entsprechende BIAJ-Tabelle mit den Ausgaben in den ersten neun Monaten (drei Quartalen) des Haushaltsjahres 2011 finden Sie hier. Download4
Bevölkerung ohne beruflichen Abschluss: Ländervergleich 2010 (30 bis unter 50 Jahre)
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Im Jahr 2010 war in der Bundesrepublik Deutschland 14,7 Prozent der Bevölkerung im Alter von 30 bis unter 50 Jahren ohne beruflichen Abschluss. (3,475 von 23,627 Millionen; Frauen 16,0%; Männer: 13,4%) In den Ländern reichten die entsprechenden Quoten im Jahr 2010 von 5,0 Prozent in Sachsen und Thüringen bis 20,0 Prozent in Nordrhein-Westfalen und 21,5 Prozent (41.000 von 191.000) in Bremen.
Die durchschnittlich 14,7 Prozent ohne beruflichen Abschluss unter den 30 bis unter 50-Jährigen entsprechen sicher nicht zufällig jenem immer wieder genannten, seit Jahren um rund 15 Prozent schwankenden Anteil der Jugendlichen ohne abgeschlossene Berufsausbildung.
Die gesamte BIAJ-Kurzmitteilung vom 12. September 2011 finden Sie hier: Download (2009: hier)